Thermische Bekämpfung des Echten Hausschwamms mit der Thermo Lignum Warmluftbehandlung
Der Echte Hausschwamm (Serpula lacrymans) ist einer der gefährlichsten holzzerstörenden Pilze, die in Gebäuden vorkommt und entsprechenden Schaden anrichten kann. Er baut die Zellulose im Holz ab, wodurch dieses seine Festigkeit und Tragfähigkeit verliert. Somit kann ein Hausschwammbefall die Stabilität und Sicherheit von Holzkonstruktionen und auch ganzen Gebäuden gefährden.
Ist erst einmal ein Befall durch den Echten Hausschwamm gegeben, sind umfangreiche Bekämpfungsmaßnahmen notwendig. Diese sind in der ÖNORM B3802-4 bzw. in der DIN 68800 Teil 4 geregelt.
Was ist der Echte Hausschwamm (Serpula lacrymans)?
Der Echte Hausschwamm ist ein holzzerstörender Pilz, der die Zellulose des Holzes abbaut. Dadurch verursacht er am befallenen Holz eine so genannte Braunfäule.
Wie jeder andere Pilz auch, benötigt er für sein Wachstum Feuchtigkeit bzw. entsprechend feuchtes Substrat (Holz, Papier etc.) und Sauerstoff. Ohne das Vorhandensein eines entsprechend feuchten Substrats, kann er sein Wachstum nicht beginnen.
Während die meisten andere holzzerstörende Pilze nur unmittelbar auf entsprechendem Substrat wachsen können, kann der Echte Hausschwamm auf der Suche nach weiteren Nahrungsquellen auch „substratfreie“ Bereiche, wie z.B. Mauerwerk, Schüttungen, Magerbeton, Hohlräume etc. zu durchwachsen und dann weiter entfernteres trockenes Substrat, wie Holz oder Papier über- und durchwachsen und es sich für seinen weiteren Abbau selbst anfeuchten.
Grundsätzlich ist der Pilz empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Luftzug, zu hohe oder niedrige Temperatur, zu hohe Holzfeuchten etc. Dadurch wächst er bevorzugt im Verborgenen (z.B. in Hohlräumen, unter Putz, unter Verkleidungen etc.), wodurch seine Ausbreitung und der Befall oft erst sehr spät entdeckt wird.
Diese Eigenschaften machen den Pilz gefährlich und sind auch der Grund dafür, dass umfangreiche Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sind.
Möglichkeiten der Bekämpfung eines Hausschwammbefalls
Um einen Befall des Echten Hausschwammes sicher zu bekämpfen, sind neben der Durchführung der notwendigen baulichen und chemischen Maßnahmen vor allem das Finden seines Ausgangspunktes und die Beseitigung der Ursache für sein Wachstum notwendig.
Diese notwendigen Arbeiten sind in der Norm ÖNORM B3802-4 bzw. der DIN 65800 Teil 4 geregelt.
Prinzipiell gilt, dass Holzteile mit einem entsprechenden Sicherheitsabstand von 1,5m zu entfernen und entsorgen sind.
Ist Mauerwerk durchwachsen, müssen Wandverputze ebenfalls mit einem Sicherheitsabstand von 1,5m entfernt werden, dann, falls dies möglich ist, das Mauerwerk abgeflämmt und anschließend einer Bohrlochtränkung mit einem zugelassenen Schwammsperrmittel unterzogen werden. Abschließend sind die befallenen Oberflächen mit dem Bekämpfungsmittel zu Schäumen, Fluten oder Spritzen.
Sind Fußböden betroffen, sind diese zu öffnen, Schüttungen bzw. Untergründe bis 30cm unter den sichtbaren Befall zu entfernen bzw. abzugraben und anschließend ebenfalls einer Oberflächenbehandlung zu unterziehen.
Thermische Bekämpfung eines Hausschwammbefalls mit dem Thermo Lignum Warmluft Verfahren.
Im Gegensatz zu anderen holzzerstörenden Pilzen ist das Myzel des Echten Hausschwammes temperaturempfindlich und stirbt bei Temperaturen zwischen 50 und 60°C nach entsprechend langer Einwirkungszeit ab.
Bei manchen Fällen ist es aus konservatorischen, statischen oder auch wirtschaftlichen Gründen nicht immer möglich, die Holzteile überhaupt bzw. mit entsprechendem Sicherheitsabstand zu entfernen. In diesen Fällen ist die Thermo Lignum Warmluftbehandlung eine wirksame Methode den Pilz abzutöten und gleichzeitig die Objekte bzw. Konstruktionen zu erhalten.
Ob und in welchem Umfang weitere Maßnahmen notwendig sind, muss im Einzelfall durch einen Fachmann gemeinsam mit dem Bauherrn bzw. Statiker und/oder Restaurator entschieden werden.